Stille Wasser sind tief [Thema Introversion]

[connam]

Auch sitze ich immer außen. Irgendwo in der Mitte, wenn man nicht weg kann, das geht gar nicht.

Ich kann auch das Gefühl nicht leiden, nicht weg zu können. Deshalb sitze ich prinzipiell immer am Rand. Die Leute, die mich begleiten (zum Beispiel ins Kino), wissen das und finden das okay.
Ich gehe ab und zu auch mal alleine ins Kino, und da ist es mir noch wichtiger, am Rand zu sitzen, weil dann die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass der Platz neben mir leer bleibt.

[Mr.Picard]

Ich setze mich auch IMMER an den Rand und nahe an die Tür. Für mich war die Uni daher ein absoluter Horror, wir hatten ständig komplett überfüllte Hörsäle, die Leute saßen ÜBERALL, Fensterbänke, Böden, in Schränken usw usw, und wenn ich jemanden kannte haben die sich natürlich mitten rein gesetzt und ich musste dann leider mit (ich kann ja schlecht sagen "nee Leute" wenn das vier andere sind, da kann ich nicht auf eine Extrawurst beharren, und ich wusste "du kommst hier jetzt für 90 Minuten NIEMALS SCHNELL RAUS" und boah HORROR). Das war ein Grund mit wieso ich dann an der nächsten Uni an der ich studiert habe dafür gesorgt habe, dass ich NIEMANDEN kannte. Da konnte ich mich immer schön nach hinten an den Rand und direkt an die Tür setzen. Mir machte das auch nichts aus dass dann alle über mich drübertrampelten wenn sie in die Reihe reinwollten, egal, Hauptsache ich konnte am Rand sitzen und gleich raus.

Und Leute die mich irgendwo hin einladen und mir dann wenn ich da bin sagen dass noch der und der und die und die kommen später.. das geht GAR NICHT. Da war ich schon so bestimmt und habe gesagt "nee du also dann gehe ich aber früher, das wird mir zuviel". Ich hab mich darauf nicht eingestellt und so schnell kann ich da nicht umschalten von "ich treffe EINE Person" auf "ich treffe VIER Personen". Nee. Nee!

Und ich werde auch wütend wenn mir jemand sagt ich solle mich "doch nicht so anstellen" - für mich ist soziale Interaktion ein riesiger Berg den ich hinauf muss, und meistens kann oder will ich eben nichtmal damit anfangen. Viele Extrovertierte sehen das PROBLEM ÜBERHAUPT NICHT und da fängt es eben für mich dann schon an mit dem "nein danke, mit dieser Person möchte ich nicht wieder kommunizieren".

[V'Reni]

Hui, da plane ich heute am Trip nach Birmingham und plötzlich fang ich so richtig nachzudenken an...

Da muss ich alleine fliegen...
Fliegen an sich mag ich schon nicht...
Alleine bin ich überhaupt noch nie geflogen...
Viele Leute auf der Con - sehr viele (vor allem kenne ich dort die Situation nicht - wie sieht das Gelände aus...)...

Puh, werde grade unrund. Dabei weiß ich ja, das alles passen wird. Vor allem treffe ich dort ja eh auch meine Leute...

Und dann frag ich mich, was ist mir da eingefallen.

[connam]

Hui, da plane ich heute am Trip nach Birmingham und plötzlich fang ich so richtig nachzudenken an...

...
Und dann frag ich mich, was ist mir da eingefallen.

Kann ich nur zu gut nachvollziehen. Ich mache mir auch immer sehr viele Gedanken. Deshalb reise ich auch so ungern. Weil es meistens so viele Unwägbarkeiten gibt.
Ich war vor zwei Jahren allein auf der Magiccon. Das hätte ich aber nie gemacht, wenn ich nicht vorher drei Jahre in Folge mit meiner Nichte auf der Hobbitcon gewesen wäre.
Da ich wusste, wie der Hase läuft, habe ich mir das allein zugetraut.

Kannst Du nicht noch mehr Informationen sammeln? Das hilft mir immer. Heutzutage kann man sich doch fast alles online schon vorher ansehen. Und da Du dort ja Leute treffen wirst, musst Du nur die Anreise allein schaffen. Das kriegst Du doch locker hin, so wie ich Dich einschätze .

[connam]

Ich wollte noch sagen, dass es gar nicht verkehrt ist, sich ein paar Gedanken mehr zu machen. Dadurch ist man dann besser vorbereitet und erspart sich selbst das ein oder andere Problem. Man muss halt die richtige Balance finden.

[V'Reni]

Vielen Dank für Deine Nachricht.

Ja, so ging es mir auf der FedCon auch... die ersten Male war ich mit meiner Mum dort. Da waren wir zu zweit. Und da musste ich sowieso die Führung übernehmen. Dann konnte sie gesundheitlich nicht mehr, einfach zu anstrengend. Aber ich wollte unbedingt hin. Da kannte ich schon das Hotel, die Säle,... einfach, wie alles abläuft, wo alles ist. Das war dann ok. Tut man sich leichter.

Hab für Birmingham eh schon alles Wichtige zusammen geschrieben, damit ich alles parat hab.
Hätte halt auch von der Location gerne einen Plan oder so. Finde nur dazu (noch) nix. Ab dem zweiten Tag wird es eh besser sein, wenn ich mich schon auskenne.

Anreise schaff ich eh sicher. Zum Flughafen bringen mich meine beste Freundin und mein Patenkind. Drüben nur den richtigen Zug finden und 2 Stationen zum B&B. Humpf... nein, wird schon.

Und ich freue mich ja auch mega auf meine Lieblingsgäste. Aber trotzdem denke ich dauernd, dass ich eh bald wieder daheim bin. So blöd.

Und vielen Dank für den Spruch. Der ist wirklich gut.