Rain hat geschrieben: ↑1. Mai 2019, 12:00
Die Besucherzahlen der letzten beiden DST in Deutschland sprechen in negativer Hinsicht ja für sich. Mit erschließt es sich nicht, das der Veranstalter auf Teufel komm raus ein Bezahlsystem durchsetzen will, was die deutschen Fans so in der Masse nicht wollen. Die Quittung bekommt der Veranstalter ja regelmaßig hier in Deutschland.
Für mich kommt dazu, das ich die "alten" Trek Darsteller nicht jährlich sehen muss und ich auch gerne über den Tellerrand schaue. Insofern ist die Aussage "die Fedcon kann da nicht mithalten" immer eine Frage des Betrachtungswinkels. Ich habe alle Trek Darsteller auf den Fedcons und dem Captains Table zu sehen bekommen, für mich macht die DST so wie Sie gegenwärtig angeboten wird, keinen Sinn.
Bei diesem System muss man fairerweise einiges berücksichtigen:
1. das Fandom hatte sich nach dem Totalreinfall von Nemesis und Enterprise stark abgekühlt. Viele, die TNG die Stange gehalten haben, sind abgewandert.
Es sind in allererster Linie Hardcore-Fans, die wirklich Jahr für Jahr für Jahr zu den Cons kommen, die eine Besucherbasis bilden, mit der man als Veranstalter rechnen kann.Warum hat Dirk wohl neben der FedCon eine MagicCon und eine ComicCon? Der sieht das doch auch.
Die ComicCons sprechen eher die reinen Serienkonsumenten an und sind damit eine ernstzunehmende Konkurrenz.
Die DST passt sich da an. Diese Fans gehen wegen Foto und Autogrammen oder zum "Starangucken" hin, nicht, um 45 Minuten im Panel zu sitzen, einen Workshop zu machen oder der ESA oder Zitt zuzuhören wie z.B. die Fans, die zur FedCon gehen.
Deswegen sieht die DST aus wie ein großer Merchandise Laden.
Ich persönlich finde das Preissystem auch gar nicht mal so schlecht, weil es für mich Kostenkontrolle bedeutet. Ich kann genau sehen, welche Punkte ich machen möchte und was mich das kostet. Und genau für diese Punkte bezahle ich dann auch. Und wenn ich ehrlich sein soll: ich hatte rein finanziell betrachtet mit der letzten DST eine recht positive Bilanz für mich im Gegensatz zu den Ausgaben auf der FedCon.
2. Lizenzen & Agenten
Dieser Punkt kommt zu Sachen wie Anmietung der Halle, Unterbringung der Gäste etc. noch hinzu und wird von vielen unterschätzt.
Die Lizenzen bedeuten richtig, richtig viel Knete für CBS, deswegen gab es ja den Hickhack um die Fanfilme. Und je erfolgreicher eine Serie ist, desto höher sind die Lizenzgebühren für diese "offizielle" Con. Und ohne Lizenz keine Con. Das muss der Veranstalter wieder reinholen und das tut er über die Preise.
Eine andere Nummer, von der ich auch auf der FedCon immer wieder höre, sind die nervigen Agenten. Da haben Veranstalter und Schauspieler den Vertrag eigentlich schon fertig und dann taucht der Agent auf: äh, da gibt es noch was...und dann wird erklärt, was der Star macht und was nicht und überhaupt und außerdem und wenn er das macht, dann nur gegen Aufpreis.
Diese Punkte spiegeln sich halt in den Preisen wieder und das hat dann in meinen Augen auch nichts mit böswilliger Abzocke oder gescheitertem Bezahlsystem zu tun.
Und wenn der Geldbeutel dir in die Hand beißt und sagt: nö, ist nicht - gut, dann ist eben nicht. Dann lasse ich X oder Y weg bei den Autogrammen und mache vielleicht nur das Panel.
3. Werbung
Ich habe von der DST nur erfahren, weil ich in SciFi-Kanälen vernetzt bin.
Zum Vergleich ist mir aufgefallen, wie massiv die ComicCon Dortmund Werbung gemacht hat. Riesenplakate z.B. in zentralen U-Bahn-Stationen, aber auch als ich nach Dortmund eingereist bin, gab es überall Hinweise auf diese Veranstaltung.
Das muss die DST vielleicht auch tun, um möglichst viele Gäste zu erreichen.
"Sie testen ein Fahrzeug, das es so nicht gibt mit einer Fahrweise, die es so nicht gibt..." - "Und erhalten einen Abgaswert, den es so auch nicht gibt. Wo ist das Problem?" (C.v. Wagner/M. Uthoff - Die Anstalt-NEFZ)